Umbau Erweiterung Mehrfamilienhaus

Trin Mulin, Privat, 2014

Verdoppelt und versetzt; Alt- und Neubau dieses traditionellen mehrgeschossigen Wohnhauses bilden eine verblüffende Symbiose – es entstehen spannende räumliche Schnittstellen, mit Blick von Alt zu Neu und umgekehrt.

Das Wohnhaus liegt im Dorfteil Tuff von Trin Mulin, an südlich orientierter Lage. Die vor über 100 Jahren gewachsene Bebauung prägt bis heute, durch ihre ortstypische Art von Ökonomiegebäuden und teils stattlichen dazugehörigen Wohnhäusern, das Ortsbild von Trin Mulin.

Das Haus mit angebautem Stallgebäude – um ca. 1900 erbaut – sollte, unter Beibehaltung des bisherigen Stallgebäude, zu einem Mehrfamilienhaus erweitert werden.

Die Idee für die Erweiterung bestand in der Verdoppelung des bestehenden Volumens; der 5-geschossige Neubau greift halbgeschossig versetzt und mit leichtem Absatz über den Altbau. Dadurch bilden sich ortsbaulich zwei eigenständige Baukörper ab – im Innern werden sie zu einer Einheit.

In den beiden Untergeschossen ist die Wohnzimmer- und Küchennutzung im Altbau belassen. Im Ober- und Dachgeschoss ergibt sich eine grosszügige Raumeinheit über zwei Geschosse. Die Schlafzimmer und Nasszellen sowie der Haupterschliessungskern sind im Neubau angeordnet. Die Wohnungen erstrecken sich folglich halbgeschossig versetzt über den Alt- und Neubau. Dadurch entstehen in jeder Wohnung spannende Zwischenräume.

Die Bruchsteinmauern im Altbau sind teilweise freigelegt und die bestehende Dachkonstruktion bleibt sichtbar. Prunkstück ist die ursprüngliche Wohnstube der Familie in der Erdgeschosswohnung mit dem ortstypischen, über 100 jährigen Tavetscher Ofen und dem Wand- und Deckentäfer in Fichtenholz. Sie wurde entsprechend renoviert. Konsequenterweise sind die neuen Bauteile aus Holz in gedämpfter Fichte ausgeführt. Im Anbau kommen zusätzlich Hartbeton für die Böden, Weissputz für die Decken und ein feinkörniger Deckputz für die Wände dazu. 

Das Fassadenbild wird durch die Öffnungen und den Fassadenputz bestimmt. Ausgehend von den Fenstern des Altbaus nimmt der Neubau deren Proportionen auf, wechselt aber zu Fensterstöcken in Beton. Alt- und Neubau sind mit Steinputz in fein abgestimmten Grautönen ausgeführt und heben dadurch die äussere Eigenständigkeit der Baukörper hervor.

Steinvertäfelung im modernen Innendesign
Aussenansicht der Erweiterung
Holzdach kombiniert mit zeitlosem Design
Innenraum mit gemütlichem Holzambiente
Lichtoffene Fenster mit Holzboden