Neubau Ferienhaus Parlatsch

Trin Mulin, Privat, 2020

…unter Seinesgleichen; der dreigeschossige Neubau ersetzt eines von fünf gleichartigen Ferienhäusern aus den 70er Jahren. Der Versatz im steilen Giebel und die dunkle Holzverkleidung sind eine Reminiszenz an Vergangenes und Bestehendes. Ein Geschoss höher, dafür schlichter, gliedert sich das Ferienhaus fast unbemerkt wieder in die Gruppe ein.

Das Haus befindet sich in Trin Mulin, umgeben von Ferien- oder Einfamilienhäusern. Der Neubau ist ein wenig grösser, aber gleich ausgerichtet wie das ursprüngliche Haus. Der Eingangsbereich ist in die östliche Ecke des Hauses integriert.

Das Raumprogramm spiegelt mit fünf Schlafzimmern, vier Nasszellen und einem grosszügigen Wohn-, Essens- und Küchenbereich die Bedürfnisse der Bauherrschaft wider; ein rege genutztes Ferienhaus.

Der nahezu quadratische Grundriss wird durch einen Treppenkern mit Nasszellen und Splitlevel zweigeteilt. Dadurch sind die Küche und das Esszimmer eineinhalbgeschossig. Die folgenden zwei Zimmergeschosse mit je zwei Schlafzimmern und einer Nasszelle spiegeln sich an der Treppe. Auf dem obersten Level ist ein Schlafzimmer mit separater Dusche, einer freistehenden Badewanne und einer Sauna angeordnet.

Die grossformatigen quadratischen Fenster der Zimmer sind an beiden Giebelfassaden regelmäßig angeordnet und machen den Splitlevel von aussen lesbar. Von der Küche, vom Wohn- und vom Esszimmer aus lassen grosse Panoramafenster den Blick in den Garten schweifen, zwischen Wohn- und Esszimmer führt zudem eine grosszügiges Schiebefenster auf den Aussensitzplatz. Jede Öffnung gewährt einen gezielten Ausblick in die alpine Landschaft; sei es auf die umliegenden Ebenen um den Crestasee mit dem Crap Sogn Gion im Hintergrund oder unmittelbar an die Burgruine Crap Sogn Barcazi und den gewaltigen Flimserstein.

Das Kellergeschoss und der zentrale Erschliessungskern sind in Beton ausgeführt und bilden das Tragwerk. Die übrigen Wände und Decken sowie die Aussenhülle sind als Holzbau konzipiert.

Im Innern sind alle sichtbaren Betonwände- und Decken sandgestrahlt. Die Decken- und Wandverkleidung, der Bodenbelag in den Schlafzimmern und die Einbaumöbel sind im Kontrast dazu konsequent aus Arvenholz angefertigt. Die restlichen Böden sind mit einem Hartbetonbelag versehen.

Eine durchgängige Vertikalschalung aus druckimprägnierter Weisstanne bildet die schwarzbraune Aussenhaut, die sich mit einer entsprechenden Eterniteindeckung über das Dach weiterzieht. 

Farbe, Form und Proportion der Fenster unterstreichen den monolithischen Ausdruck des Gebäudes. Ausdrucksstark und zugleich zurückhaltend vervollständigt der Neubau das bestehende Ensemble wieder.